Beurteilung der Jury
Belobigung in der Kategorie Landschaftsplanung
Die Aufgabe dieser Arbeit war es, den Zugang vom Bahnhof Neubrandenburg in die Altstadt in seiner Freiraumqualität neu zu definieren, funktional zu ordnen und so dem „Bahnhofstor Neubrandenburg“ eine identitätsstiftende Gestalt zu geben. Dabei waren der Verkehr in der Stargarder Straße, die Anforderungen des Denkmalschutzes für die Wallanlage, die Stadtmauer, das Fritz Reuter Denkmal und den „Mudder-Schulten-Brunnen“ sowie das anliegende Regionalmuseum in Einklang zu bringen. Die Verfasser entschieden sich, als zentrales Gestaltungselement Stelen aus Cortenstahl einzusetzen, die den Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer nachzeichnen. Die Stelen verdichten sich zur Stargarder Straße hin und markieren so den Zugang in die Stadt eindrucksvoll in ihrer ursprünglichen Topographie. Bänke und Fahrradständer wurden aufgestellt, das Fritz Reuter Denkmal freigestellt. Obwohl das Preisgericht die Positionierung des Infrastrukturbandes mit der unruhig wirkenden Vielfalt an Bodenbelägen kritisch sieht, stellt die Arbeit einen mutigen und konsequenten Ansatz zur Stadtreparatur mit den Mitteln der Landschaftsarchitektur dar.