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Zwei Ferienhäuser, Ahrenshoop

Preisträger aus 2016
Kategorie: Anerkennung Bausumme ab 1.000.000 €
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann
© Jörn Lehmann

Anschrift

Schifferberg 2a, 2e , 18347 Ahrenshoop

Anschrift: Schifferberg 2a, 2e, 18347 Ahrenshoop
Bauherr: Familie Streck
Planer
Entwurfsverfasser: gorinistreck architekten, Dipl.-Ing. Sibylle Streck, Berlin
Tragwerksplaner: Dipl.-Bau.-Ing. Nicole Zahner, Berlin
Fachplaner: Bauphysik – Dipl.-Ing. Jorg Lammers, Berlin

Bauwerksdaten
Bruttogrundfläche  341 m²
Nettogrundfläche   248 m²
Umbauter Raum      1.056 m3
Planungszeit           06/2012–04/2013
Bauausführung       04/2013–05/2014

Beurteilung des Preisgerichtes
Die Künstlerkolonie Ahrenshoop ist geprägt von einer dörflichen Siedlungsstruktur, deren ursprünglicher Charakter sich in jüngerer Vergangenheit zunehmend zu einem Urlaubs- und Ferienort entwickelt hat, einhergehend mit Verdichtung, Erweiterungen im Bestand und heterogenen Neubauten.
Dieser Entwicklung stellen sich die zwei Ferienhäuser am Schifferberg, einem früheren Wohngebäude und einem neuen Ferienhaus, wohltuend entgegen. Das Grundstück am Ortsrand im Nordosten von Ahrenshoop ist auf einer Geländekuppe gelegen und öffnet sich mit weitem, sanft abfallendem Hang nach Süden zum Bodden.
Das übernommene und erneuerte Wohngebäude besteht in einem eingeschossigen Ziegelbau mit ausgebautem Dachgeschoss und Steildach, es ist giebelständig zum Hang orientiert. Der Bestandsbau wurde saniert und durch behutsamen Umbau im Gebäudeinneren nach Süden, zum freien Landschaftsraum ausgerichtet. Die Erdgeschossfenster im Südgiebel wurden als Fenstertüren bis auf den Fußboden erweitert, mit Austritt auf eine langgestreckte, über die gesamte Gebäudebreite reichende Holzterrasse. Dem Gebäude ist nach Westen ein erweiternder eingeschossiger Anbau angegliedert, welcher die neue Wohnküche aufnimmt. Die Erweiterung ist zur Südseite vollständig verglast und öffnet sich über die vorstehend beschriebene Terrasse zum Hang. Die betonte Attikazone ist mit einer senkrechten, dunklen Holzschalung bekleidet, welche in ihrer eigenständigen Form und Materialsprache den Anbau als Erweiterung des Ziegelbaus erkennen lässt und darüber hinaus zu dem abgesetzten zweiten Ferienhaus überleitet.
Dieses wurde an Stelle von landwirtschaftlichen Schuppen als zweigeschossiger Neubau errichtet, der überzeugend in das Hanggelände eingefügt ist. Das Ferienhaus mit eben-falls steilem Satteldach ist quer zum Bestandsgebäude gestellt, hieraus ergibt sich die Orientierung der traufständigen Wohnseite über große Fenstertüren nach Süden, zum Hang mit Ausblick zum Bodden.
Das Entwurfskonzept reagiert sinnvoll und geschickt auf den Geländeverlauf mit seinem deutlichen Gefälle von West nach Ost, hieraus sind zwei erdgeschossige Ebenen entwickelt - das untere Sockelgeschoss mit Kinderzimmer, Bad und einem offenen Spiel- und Arbeitsbereich, über eine großzügige Fenstertüranlage in den Freiraum nach Süden orientiert, und das mittlere Wohngeschoss mit offener Küche und dem ebenfalls offenen Wohn-Essbereich. Der Schlafraum ist in Form einer Empore oberhalb des Wohnbereiches als dritte Ebene in halber Gebäudebreite eingeschoben. Das Ferienhaus wird auf unterer wie mittlerer Ebene von den Giebelseiten her erschlossen.